Thomas Peter Krag

Thomas Peter Krag 

Norwegischer Schriftsteller (1868-1913)


Thomas Krag war der Sohn des Politikers Peter Rasmus Krag und heiratete 1901 die Schriftstellerin Iben Nielsen, mit der er einen Sohn, den Literaturforscher Erik Krag hatte. Zusammen mit seinem Bruder Vilhelm, Olaf Benneche und Gabriel Scott bildet der Neoromantiker Krag die sogenannte „südländische Dichterschule“.


Krag ließ sich in Kopenhagen nieder, das, abgesehen von kürzeren Reisen nach Frankreich, Italien und Deutschland und einem Aufenthalt in Berlin, sein ständiger Wohnsitz wurde. Hier verkehrte er im Kreis norwegischer Künstler und wurde mit seiner unverwechselbaren Erscheinung und seinem exzentrischen Verhalten schnell zu einer lebenden Legende. Er füllte die Wohnung mit den seltsamsten Kuriositäten und war ein notorischer Nachtmensch, der Stammgast im Künstlercafé Bernina war. Während der Tisch voller Zettel war, auf denen er seine literarischen Launen notierte, saß er gerne bis Feierabend, bevor er sich auf ausgedehnte Spaziergänge im Dunkeln begab.


Nach seinem Debüt im Jahr 1891 mit dem Roman „Jon Græff“, der 1906 ins Deutsche übersetzt wurde, veröffentlichte Krag jedes Jahr mindestens ein Buch. Er gehörte in die Großstadt, fühlte sich aber dem Meer, dem Wald und der Einsamkeit zugehörig. Einige seiner Geschichten haben die Handlung in eine städtische Umgebung eingefügt, aber seine Spezialität waren Darstellungen des Volkslebens und der Atmosphäre in Südnorwegen. Ein solches Buch ist der Debütroman. Über die Titelfigur in diesem Film schrieb ein zeitgenössischer Kritiker, er sei „ein Sohn der unendlichen Melancholie des Meeres, der langen Novembernächte, des heulenden Schreckens der westlichen Stürme“.


Wie in seinem Leben war Krag auch in seiner Poesie ein Nachtmensch und er hatte er eine Vorliebe für die Dämmerungsstunde. Titel wie „Mulm“, „Tusmørke“ und „Sorte Skove“ sprechen ihre eigene Sprache. Er war auch ein religiöser Mystiker, geprägt von Kierkegaard und dem, was er selbst „den erhabenen Wahnsinn des ursprünglichen Christentums“ nannte.


Text nach Norsk Biografisk Leksikon https://nbl.snl.no/Thomas_Krag

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